Schon allein das Vorhandensein der Tiere stellt eine alltagsstrukturierende Größe in unserem Zusammenleben dar und wird als sichere und stete Struktur von den Kindern wahrgenommen. Hierbei liegt es uns sehr am Herzen, dass jedem unserer Bewohner:innen der Zugang zur tiergestützten Therapie und der tägliche Kontakt mit den Tieren offensteht. Unabhängig diagnostischen Kriterien geht es uns vor allem um das Schaffen eines allgemein positiven Wohnumfeldes. Darüber hinaus bieten die Tiere ein unbelastetes Beziehungsangebot, das bereits in der Kennenlernphase von großem Wert sein kann. Tiere sind frei von Vorurteilen und gesellschaftlichen Normen, dies ermöglicht es Kindern oft schneller und sorgloser in Beziehung zu treten und sich über die Reaktionen des Tieres angenommen zu fühlen. So fungieren Tiere als Eisbrecher und unterstützen den Ankommensprozess, der durch unser pädagogisches Fachpersonal mit Zusatzqualifikation im tiergestützten Bereich begleitet wird. Langfristig können feste Beziehungen zu den Tieren entstehen, die den Kindern im Alltag Halt und Unterstützung geben. Dabei orientieren wir uns immer an den Ressourcen, Bedürfnissen und Stärken jedes Einzelnen, schaffen unterschiedliche Settings und setzen individuelle Ziele.
Beim Füttern, Pflegen oder in der Freizeitgestaltung sind die Kinder hautnah dabei und lernen Bedürfnisse wahrzunehmen und auf diese einzugehen. So entsteht häufig auch ein Zugang zu eigenen Bedürfnissen und Wünschen. Durch die Einbettung in den Alltag erleben die Kinder ihre Arbeit als sinnvoll. Sie werden als Teil der Gemeinschaft wertgeschätzt, wodurch sich ein positiver Effekt auf das Selbstwertgefühl ergibt. Die Tiere bieten daneben in ihrem Lebensraum vielfältige Sinneswahrnehmungen, welche durch die ständige Auseinandersetzung mit der Umwelt, zu einer gelungenen sensorischen Integration beitragen.